Geschichte

 

               Geschichte der Heilig Geist Stiftung und ihrer Kirche
 
Im Jahr 1347 ließen Urban Gundacker ,der reiche, angesehene Stadtrichter und fürstliche Münzmeister und seine Hausfrau Plektraud mit Genehmigung des Fürstbischofs Gottfried von Weisseneck und des Domkapitels an der hintern Strasse im Neumarkt eine Kapelle erbauen. Sie gaben dazu eine jährliche Rente von 12 Pfund Passauer Pfennigen. Die Kapelle wurde dem Hl. Geist und unsrer Lieben Frau geweiht.
11 Jahre später, - die Dotationsurkunde trägt das Datum vom 5. Oktober 1358 -gründeten sie das Heilig Geist Spital. In der originalen Pergamenturkunde, mit der Fürstbischof Gottfried die Stiftung bestätigte ist folgendes vermerkt >dass das neue Spital  < dreutzehen arme Mannen und nicht Frawen< die von ihrer Habe gekommen sind und vor Krankheit nicht mehr arbeiten können aufnehmen soll. Drei von diesen Pfründnern sollen Priester sein und im dabeigelegenen Gotteshaus täglich die heilige Messe zelebrieren<
Bald nach dieser Stiftung dürfte die heutige Heilig Geist Kirche erbaut worden sein.
Bürgermeister Wenzel Gerhard vermehrte die Gundacker’sche Stiftung so wesentlich, dass gemäss Schenkungsurkunde von 1445 - die Kirche entscheidend vergrößert, fast neu gebaut werden konnte.
Die ursprüngliche Kapelle zeigte ein Spital alten Typus mit einem rippengewölbten Kirchenraum und unmittelbar anliegendem Krankensaal. Die Erweiterung nach 1445 brachte ein weiteres mit Sternrippen überwölbtes Schiff nördlich der alten Kapelle sowie den Chor mit sich. Zweischiffigkeit und großzügige Befensterung ist das Besondere an dem bemerkenswerten Kirchenraum
In späterer Zeit erhielt die Kapelle eine dem Zeitgeschmack entsprechende barocke Ausstattung. Die ursprünglich spitzbogigen Fenster wurden gerundet.
Mit der Säkularisation 1803 ging die Verwaltung der Stiftung vom Fürstbischof auf die Stadt über. Die Kirche blieb ein halbes Jahrhundert unverändert. Erst Bischof Heinrich Hofstätter, dem die Kirche besonders am Herzen lag, ließ 1851 eine Purifizierung vornehmen und sie in reinster Neugotik ausstatten. Er bezahlte aus seiner Privatschatulle. Besonders legte er Wert auf Glasgemälde, die er von der Fa Scherer einer der ersten Werkstätten Bayerns anfertigen ließ. Auch ließ er zahlreiche Epitaphien aus Rotmarmor aus anderen Kirchen hierher bringen.
Heute ist nicht mehr feststellbar ob z. B. das Maßwerk der Fenster dem ursprünglichen Bau zugehört oder frei nachempfunden wurde.
Hundert Jahre später war man mit der Neugotik völlig unzufrieden und die Stadt entschloss sich zu einem gründlichen Umbau im Stil der 50 er Jahre. Altargemälde von Passauer Maler Franz Spann, Orgelbrüstung mit Kreuzwegdarstellung von der Künstlerin Gretli Fuchs, ein neues schmiedeeisernes Speisgitter verliehen dem Raum einen anderen Charakter. Die aus dem Domchor ausgebaute Orgel wurde auf der Empore und der Nordfassade angebracht. Der Mentor dieser Einrichtung war der Domkapellmeister Monsignore Max Tremml.
1989 wurde in der Kirche, die Schulkirche aller umliegenden Schulen war, die sich als Andachtsraum großer Beliebtheit erfreute und die eine geschätzte Hochzeitskirche war, der letzte Gottesdienst gefeiert.
1999 wurde die Kirche profaniert .Sie soll nun ein vielseitig nutzbarer Veranstaltungsraum werden. Der gemeinnützige Förderverein Heilig Geist Kirche e. V. wurde kürzlich gegründet um dieses Ziel zu erreichen.

 

Gisa Schäffer-Huber 
Stadtheimatpflegerin

 

Gisa Schäffer-Huber
Stadtaudirektorin a. D.
Dipl. Ing. Arch.
Stadtheimatpflegerin

 


 

 

 

 

 

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